Mittwoch, 30. Mai 2007

Buenos Aires - ein Traum!

Hallo Freunde,
Ich bin wieder zurück aus Buenos Aires.
Am Freitag sind wir schon morgens um 03.00 mit dem Taxi zum Flughafen gefahren. Nach zwei Stunden Flug mit der Lufthansa sind wir dann in Argentinien gelandet. Dort war es noch mal kälter, als hier in Brasilien, aber dafür nur Sonnenschein.
Am ersten Tag sind wir dann auf eigene Faust losgezogen, und haben versucht, uns zurecht zu finden. Unser Hotel war sehr zentral gelegen und wir hatten es nur ca. fünf Minuten zur Einkaufstrasse Florida zu Fuß.


Also ich muss schon sagen, in Argentinien kann man noch besser einkaufen, als in Brasilien und es ist wirklich alles noch mal günstiger. Vor Allem die Metro und das Taxi.
Zuerst sind wir dann zum Plaza Mayo gelaufen, der ganz in der Nähe unseres Hotels war und haben uns das Schloss, die Kirche, das Museum und einfach den ganzen Platz angeschaut:







und sind anschließend weiter zum Hafen gegangen,


wo eine Tangoshow mit Live-Musik war. Das war auch ziemlich cool!



Von der ersten Minute an war ich von der Stadt total begeistert. Die Stadt ist einfach schön und total ungefährlich. Das war zur Abwechslung auf jeden Fall mal entspannend.
Am Abend sind wir noch was essen gegangen und in eine Bar, aber nicht lange, da wir für den nächsten Morgen eine Stadtrundfahrt hatten, die in unserem Reisepaket enthalten war.
Wir wurden nach dem Frühstück um 9.30 vom Hotel abgeholt und mit einem Bus in alle wichtigen Gegenden der Stadt gefahren. Das war eigentlich ganz gut, so konnte man zuerst mal sehen, was es so alles gibt und anschließend noch mal dahin gehen, was man genau sehen wollte.
Unter anderem sind wir dann in das Stadtviertel La Boca gefahren. Dort sind alle Häuser bunt angemalt, es gibt einen kleinen Markt und dort steht das Fußballstadion von La Boca, in dem Diego Maradona gespielt hat.


Auf der Strasse stand so ein Maradona-Verschnitt, mit dem man für 5 Pesos ein Foto machen konnte, der aber nicht wirklich so echt aussah ;)



Anschließend sind wir in das Stadtviertel Recoleta gefahren.


Dort haben wir dann ziemlich lange Zeit verbracht, waren auf dem Markt und haben uns die Fakultät für Recht angeschaut.



In der Uni haben wir uns in die Vorlesungsräume geschlichen, was wohl nicht ganz so legal war und haben uns ein bisschen umgeschaut. Auf einmal standen zwei ganz große Männer von der Security vor uns und waren nicht ganz so begeistert, dass wir da waren. Ich habe schon gedacht, dass die uns gleich verhaften, weil die soo Böse aussahen, aber als die dann gemerkt haben, dass wir Deutsche sind und kein Wort Spanisch verstehen, mussten sie lachen und haben uns gehen lassen und gesagt, wir sollten doch unter der Woche wieder kommen, dann wäre die Uni auch geöffnet;)
Danach sind wir auf den bekannten Friedhof von Recoleta gegangen. Dort hat jeder Tote sein eigenes Haus. Es ist total beeindruckend. Außerdem ist es super unheimlich, weil auf dem ganzen Friedhof überall Katzen rumlaufen und Miauen!!!


Von Recoleta aus sind wir dann noch zum Kongressplatz gefahren und sind durch einen anderen Stadtteil zurück nach Hause gegangen. Die Stadt ist echt unglaublich und überall gibt es was zu Sehen.



Am Abend haben dann die Jungs beschlossen noch wegzugehen, aber ich war überhaupt nicht motiviert und bin dann schon ziemlich früh ins Bett gegangen.
Das war mein Glück, denn als ich dann am nächsten morgen um 8.00 aufgestanden bin, waren sie immer noch nicht da. Irgendwann bin ich dann in den Frühstücksraum gegangen und dort saßen sie doch tatsächlich schlafend am Tisch.
Oh mein Gott war mir das peinlich;)
Auf jeden Fall bin ich dann alleine in die Stadt gelaufen. An jeder Ecke, an der ich vorbei gekommen bin, standen Denkmäler, Monumente oder Kirchen, einfach zum Staunen.


Nach fünf Stunden bin ich ins Hotel zurückgekommen und da kamen mir dann zwei der Jungs auf dem Gang entgegen, aber meine Mitbewohner haben immer noch geschlafen.
Mit denen bin ich dann noch kurz in die Stadt, was Essen gegangen und um zwei haben wir uns alle zusammen getroffen, um noch einmal nach La Boca zu fahren, weil dort ein Spiel der Mannschaft Boca Juniors im Stadion war.
Das Stadion sieht echt total cool aus. Es ist zwar nicht so groß, aber dafür total steil. Natürlich hat dann die Mannschaft auch noch gewonnen und die Stimmung war genial!!!



Zum Abschluss am Abend wollten wir dann noch mal so richtig typisch Argentinisch essen gehen. Also haben wir uns dann so ein Fleisch Restaurant gesucht. Ich habe mir dann Grillhado bestellt und die Jungs so eine riesige ekelhafte Fleischplatte. Einer von den Jungs hat mich dann gefragt, was ich denn essen würde und ich sagte Grillhado, aber hatte keine Ahnung, was das für ein Fleisch sein sollte. Schließlich habe ich dann herausgefunden, dass es Ziege war und habe dann erstmal einen totalen Schock bekommen und sofort etwas Neues bestellt. Ziege kann man doch nicht essen, oder????? Was für eine ekelhafte Vorstellung!!!!
Nach dem Essen sind wir dann zurück ins Hotel gegangen und haben geschlafen.
Und am letzten Tag wurden wir auch schon um 12.00 abgeholt, um zum Flughafen zu fahren und hatten also nicht mehr so viel Zeit noch irgendwas anzuschauen. Also sind wir noch mal in die Stadt gegangen und haben ein bisschen eingekauft.
Am Flughafen haben wir eingecheckt und sind pünktlich los geflogen. In São Paulo dann haben meine Mitbewohner und ich uns am Flughafen verlaufen und sind zuerst mal durch die falsche Passkontrolle herausgelaufen. Nach langem Suchen haben wir schließlich doch den richtigen Ausgang gefunden und sind durch den Zoll gelaufen.
Dort hat uns der Beamte von der Policia Federal unsere Ausreiseformulare abgenommen, die man benötigt, um das Land wieder zu verlassen. Das haben wir dann aber leider erst ein bisschen spät gemerkt, nämlich erst, als wir am Gepäckband standen. Da gabs dann kein zurück mehr.
Durch einen glücklichen Zufall, warum auch immer, habe ich mein Ausreiseformular, das ich auf dem Hinflug nach Rio bekommen habe, bei der Einreise nach Argentinien nicht am Zoll abgegeben, aber meine beiden Mitbewohner schon. Die haben jetzt ein riesiges Problem, denn man kommt anscheinend ohne dieses Formular definitiv nicht mehr aus Brasilien raus und das bekommt man nur im Flugzeug…Ich bin echt gespannt, wie wir dieses Problem lösen können, aber eine Möglichkeit wird’s schon geben. Jetzt steht mir nur eine sehr kurze Arbeitswoche bevor und am nächsten Dienstag geht’s dann nach Rio de Janeiro, wo ich meine Eltern treffen werde!!!
Also meine Lieben, machts gut,
1000 Küsse, Eure Sophie (EL-FEE)






Montag, 21. Mai 2007

Mein Wochenende!!!

Hallo Ihr zu Hause,
ich hoffe, Euch geht es gut!!!
Mir geht es gut ;) Dazu hat sicher die letzte Woche mit dem Workshop beigetragen, denn das hat echt Spaß gemacht und ich habe auch definitiv was dabei gelernt. Zum Beispiel mit diesem Ding da fahren. Das stand da auf einmal so rum, da habe ich mich doch mal draufgeschwungen;)


Am Freitag hatten wir auf einer Fazenda im Werk in Campinas noch mal einen Lehrgang. Wir haben Planungs- und Strategiespiele gespielt und zwischendrin immer Vorträge angehört. Als wir gerade dabei waren, ein Spiel auf dem Rasen zu spielen, ist ein kleiner Affe aus dem Baum gehüpft, auf den Tisch geklettert und hat sich ein Pão de queijo geklaut. Das war total cool, aber leider war der so schnell wieder weg, dass ich kein gutes Foto machen konnte ;(



Zum Abschluss gab es dann noch ein Churrasco und ich mal wieder gegessen…



Am Abend habe ich dann ganz spontan mit meinen Mitbewohnern beschlossen noch weg zu gehen. Leider kennen wir uns hier ja nicht wirklich aus und sind dann zu einem Taxifahrer gegangen und haben gesagt, er soll uns da hinfahren, wo was los ist. Dort war es dann richtig cool, zuerst haben wir bei einem Straßenverkäufer noch ein paar Caipis getrunken und sind anschließend in einen Club gegangen. Leider war ich dann erst wieder um 5.00 zu Hause und am nächsten morgen sooo müde. Ich hatte mich zum Einkaufen mit zwei Freunden verabredet. Wir sind die ganze Avenida Paulista entlanggelaufen und ich habe sehr viel eingekauft ;) Ich habe sogar endlich eine Winterjacke gekauft, die ich dringend brauche, weil es hier diese Woche laut Wetterbericht bis auf 5°C abkühlen soll. Und am Freitag fliege ich nach Buenos Aires und dort ist es noch mal kälter als hier…
Ja, und am Sonntag hatte ich von der Firma Karten für das Fórmula Truck Race in Interlagos auf der Rennstrecke bekommen. Irgendwie hatte ich mir das spannender vorgestellt. Aber das war wohl nichts…Es waren einfach nur große LKW´s die aufgemotzt waren und im Kreis gefahren sind und jede Runde war irgendwie ein Auto weniger auf der Strecke, aber ich wusste nicht warum.



Auf der Rückfahrt war die ganze Stadt natürlich total verstopft und ich habe ewig gebraucht, bis ich wieder zu Hause war. Ja das war mein Wochenende.
Und heute habe ich vom lieben Prof. Schmitt erfahren, dass mein Praktikumsbericht auf portugiesisch sein soll. Jetzt bin ich nur noch dabei, irgendwelche texte zu übersetzen, aber das ist auf jeden Fall gut für mich. Ich frag mich nur, wie er das lesen will, aber das ist ja nicht mein Problem…
Also machts gut meine Lieben, Bis bald,
Beijo Eure Sophie (EL-FEE)

Dienstag, 15. Mai 2007

Strand, Rodeo in Jaguariúna

Hallo meine Lieben,
ich hoffe, Euch geht’s allen gut!!! Diesmal gibt es von mir keine schlechten Nachrichten…
Also, am Freitag haben Melf, Florian (zwei deutsche Praktikanten) und ich beschlossen uns für das Wochenende ein Auto zu mieten. Ich habe das Auto dann über die Firma bestellt und am Samstag morgen konnten wir es um 08.00 Uhr morgens am Flughafen abholen.
Direkt von dort sind wir dann erstmal zum Strand gefahren.


Das war ein superschöner Strand, der nur mit einer Fähre und dann zu Fuß erreichbar ist. Ganz weit abgelegen von der Stadt in einem kleinen Dorf. Dort war es echt paradiesisch.


Florian ist Surfer und er hatte den Strand ausgewählt, weil es dort super hohe Wellen gibt. Dort waren nur Surfer und am Strand lief den ganzen Tag nur Reggae Musik. Ich lag eigentlich den ganzen Tag nur am Strand und habe mich von der anstrengenden Woche erholt. Da die Sonne nicht so heftig geschienen hat und es auch gar nicht so kalt war, habe ich gedacht, ich muss mich nicht unbedingt eincremen. Tja, und am Abend, als wir aufgebrochen sind, habe ich dann gesehen, dass das nicht eine ganz so gute Idee war, denn ich habe mir einen riesen Sonnenbrand am kompletten linken Bein hinten geholt. Na toll Sophie, Parabéns!!!

Ja, und dann ging es zurück und ich bin das Auto gefahren. Juhuuu! Nach drei Monaten zum ersten Mal wieder hinterm Steuer, das war echt ein komisches Gefühl, aber es hat Spaß gemacht. Am Abend war ich dann aber soo platt, dass ich einfach nur totmüde ins Bett gefallen bin.
Für den Sonntag hatten Melf und ich uns was ganz tolles vorgenommen. Ein anderer Arbeitskollege, Marco, arbeitet in der Marketingabteilung und die hat das Wochenende ein Rodeo veranstaltet. Melf und ich sind dann am Sonntag morgen hier losgefahren und hatten uns das zuerst recht einfach vorgestellt… Ich bin gefahren, und nachdem wir dann zweimal wieder an meinem Haus in São Paulo vorbeigefahren sind, haben wir es dann doch noch in Richtung Zentrum geschafft.


Dort haben wir dann aber wieder so einige Straßen verpasst und sind irgendwann in dem schlimmsten Viertel gelandet, was ich bis jetzt hier gesehen habe… Das war unter einer riesen Brücke und überall lagen Leute auf dem Boden, standen an der Straße und es war echt grausam das zu sehen. Ich habe richtige Angst bekommen und zum Glück haben wir dann irgendwann wieder dort raus gefunden. Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt sind wir an unserem Ziel in Jaguariúna angekommen. Das war echt ein riesen Gelände und es sah schon aus wie bei einem richtigen Rodeo.


Die Show sollte eigentlich um 17.00 anfangen, aber wie das hier so üblich ist, ging es dann erst gegen 18.00 los ;) Zuerst haben die Reiter Kühe mir Nummern auf dem Rücken in Gatter getrieben und die Gruppe (3 Leute), die es am schnellsten geschafft hatte, hat gewonnen.


Als das vorbei war, hat es doch Marco tatsächlich geschafft, uns mit auf die VIP Tribüne von Dodge zu bringen. Dort haben wir erstmal Hemden zum Anziehen bekommen und es gab alles um sonst.

Die Show ging damit weiter, dass die Cowboys zuerst auf Pferden geritten sind, bis sie runter gefallen sind und der, der es am längsten geschafft hat, sich auf dem buckelnden Pferd zu halten, hat gewonnen. Das gleiche Spiel haben sie dann auch noch mit Schafen gemacht, aber da waren es kleine Kinder, die da drauf geritten sind.
Ja und am Ende kam dann das Bullen Reiten. Das war schon heftig… Die sind echt ganz schön wild und gehen echt ab in der Arena. Also ich würd mich nicht auf so einen riesen Bullen setzen, um mich dann abschmeißen zu lassen, aber jedem das Seine…
Um 20.30 sollte dann eigentlich das Highlight des Abends beginnen. Aber wie gesgt, hier hat man es nicht so mit der Pünktlichkeit, und schließlich um 22.30 Uhr startete dann die in Brasilien sehr berühmte Sängerin Ivete Sangalo mit ihrer Show. Auf einmal hat sich echt die ganze Arena, in der vorher das Bullenreiten war mit Unmengen von Menschen gefüllt… Die Stimmung war echt super. Da Melf und ich aber noch einen weiten Weg vor uns hatten, haben wir dann um 0.00 Uhr beschlossen, zurück nach São Paulo zu fahren. Leichter gesagt, als getan. Bis zur Stadt ging es echt gut und schnell, aber in São Paulo angekommen, war wieder das Problem mit dem Zurechtfinden ;)
Nachdem wir einmal um die halbe Stadt außenrum gefahren sind kamen wir dann um 01.45 Uhr hier an. Da wir das Auto aber nur zwei Tage gemietet hatten, musste es in der Nacht noch zurück. Letzendlich waren wir dann um 03.00 Uhr im Bett und mussten heute Morgen um 05.00 Uhr schon wieder aufstehen, was eine Freude. Also zum Schlafen komme ich hier nicht wirklich ;)
Und die ganze Woche über habe ich mit meiner Abteilung eine Produktschulung in Campinas im DC Werk. Das ist ganz in der Nähe, wo auch das Rodeo gestern war… Da fahren wir jetzt jeden morgen 1,5 h zu 11. in einem Sprinter hin und Abends wieder zurück. Aber ich muss sagen, dass die Arbeit mir zum ersten Mal hier richtig Spaß gemacht hat. Wir werden über die Funktionsweise der Aggregate, die wir in unserer Abteilung herstellen (Achsen, Motoren und Getriebe) geschult und bekommen direkt an Modellen alles genau vorgeführt. Da in dem riesengroßen Werk neben Vertrieb und Lager auch das Trainigscenter ist, ist die Schulung richtig professionell und anschaulich. Die Woche werde ich auf jeden Fall einiges Lernen und endlich macht es auch Spaß!!!! Juhuuu!!!
So und morgen kommt mein großer Tag!!! Ich werde mich endlich in einem Fitness Studio anmelden, denn ich kann endlich wieder Sport machen und meine überschüssigen Pfunde wieder abtrainieren….
Also ihr, macht es gut, ich wünsche Euch eine wunderschöne Woche, bis bald!
10000 Beijos, Eure Sophie (EL-FEE)

Dienstag, 8. Mai 2007

Raften in Socorro

Hallo meine Freunde,
Ich hoffe, es geht euch gut!!!
Am Wochenende habe ich wieder viel erlebt…Am Samstag waren ich und noch 5 andere deutsche Praktikanten raften. Ich hatte mich schon seit Wochen darauf gefreut…Wir sind dann am Samstag morgen um 7.00 mit dem Bus von dem Busbahnhof in das ca. 150 km entfernte Socorro gefahren. Wir hatten schon Angst, dass das Wetter dort vielleicht auch schlecht ist, aber wir kamen dann bei strahlendem Sonnenschein um 09.30 in Socorro an! Dort haben wir uns erstmal ein Taxi zu unserer Raftingstation genommen. Es ist echt faszinierend, wie es nur so kurz von São Paulo entfernt so schön sein kann…




Bäume, Wiesen, Kühe und der grosse Fluss, Rio de Peixe. Als ich den dann sah, war ich schon ein bisschen enttäuscht. Es hatte dort seit einiger Zeit nicht mehr geregnet und dementsprechend wenig Wasser hatte der Fluss.


Wir haben dann erstmal noch 1,5 h in der Sonne gesessen, bis es los ging. Zuerst haben wir eine Sicherheitseinweisung bekommen, Schwimmwesten, Helme und Paddel. Mit einem Armeetruck mit Holzbänken auf der Ladefläche wurden wir zum Startpunkt gefahren. Dort warteten zwei Boote auf uns und los gings. Am Anfang war es eher ein gemütliches Gepaddel. Irgendwann kamen dann so kleine Wasserfälle und ich dachte jetzt geht’s gleich voll los… Aber schon auf dem ersten Stein sind wir mit unserem Boot hängen geblieben und der Guide musste aussteigen und uns wieder anschieben. So ging es dann die ganze Zeit weiter, aber es war trotzdem total lustig. Auf der Strecke haben wir soo coole Tiere gesehen :) Eine Mischung aus Ratte Bieber und Meerschweinchen, nur so gross wie ein Schäferhund. So sahen die in etwa aus, halt nur echt ;)


Auf einmal haben dann die Guides angefangen, die Boote zum Wackeln zu bringen und haben uns alles ins Wasser geschmissen, das war super kalt, trotz den Klamotten die wir anhatten, aber es hat echt Spass gemacht. Die Strecke ging insgesamt 4 km und hat ungefähr eine Stunde gedauert. Wieder an der Station angekommen, haben erstmal alle geduscht und dann noch bis zur Abfahrt faul in der Sonne gelegen.
Wir sind dann noch ein bisschen durch Socorro gelaufen und das ist eine richtig süsse, kleine Stadt…



Um 16.10 kam der Bus. Wir haben alle auf der Fahrt geschlafen, weil wir echt platt waren. Um 19.00 ungefähr sind wir wieder in São Paulo am Busbahnhof angekommen.

In São Paulo war an diesem Wochenende 24 Stunden lang ein riesengrosses Kulturfest und in der ganzen Stadt waren Konzerte, Kunstausstellungen uns sonstige Veranstaltungen. Zusammen sind wir zum Praça sa Sé gefahren, der grosse Platz im Zentrum von São Paulo, wo ich normalerweise bei Dunkelheit nicht rumlaufen würde, weil es echt gefährlich ist. Dort haben wir haufenweise Brasilianer und Brasilianerinnen kennengelernt. Es war ein riesen Konzert mit verschiedenen Bands, die alle Arten von Musik gespielt haben. Die Stimmung war super, alle haben getanzt und Bier getrunken ;) Manche auch ein bisschen zu viel…
Ja, und irgendwann gings dann los: Die ganze Menge (ca. 10.000 Menschen) fing an, los zu rennen, von der Bühne weg. Keiner wusste, was los ist, aber jeder ist gerannt. Auf einmal flogen massenweise Bierflaschen über die Köpfe aller und jeder rannte immer schneller. Zudem fingen irgendwelche Leute an zu schiessen und Raketen abzufeuern. Jeder ist total in Panik geraten… Ich bin dann mit einem Freund und einer Freundin zur Metrostation gerannt und nach unten. Dort standen wir vor dem Drehkreuz, aber die haben uns nicht reingelassen, weil wir keine Karte hatten. Der Wächter meinte nur, hier unten wären wir sicher und es würde nichts passieren. Aber plötzlich kamen alle Leute vom Platz in die Metrostation gerannt. Ich habe totale Panik bekommen und auf einmal fing es dort unten auch an, total laut zu knallen. Ich dachte, auch dort würde angefangen zu schiessen und bin mit Anlauf über das Drehkreuz gesprungen. Meinen Kumpel wollten sie aber immer noch nicht rein lassen und ich stand dann nur da und habe geschrieen. Schliesslich kam er dann doch noch durch das Drehkreuz und erzählte mir, dass es keine Schüsse in der Metro waren, sondern dass die Wachen mit ihren Schlagstöcken auf die Drehkreuze geschlagen haben, um Schüsse vor zu täuschen, dass die Leute wieder aus der Metro raus gehen. Wir sind dann in die Metro eingestiegen und unsere Bekannte meinte plötzlich, sie wohnt in der anderen Richtung. Also sind wir wieder mit ihr ausgestiegen, weil wir sie nicht alleine lassen wollten. Wir mussten zurück zum Praça da Sé, wo das alles passiert war. Dort kamen wir an und irgendwie roch es komisch. Alle Leute hatten ihre Gesichter unter ihren T-Shirts und jeder hustete. Die Polizei hatte die Strassen und die Metrostation komplett mit Tränengas vergast. Fragt mich nicht, was das für einen Sinn hatte.
Wir stiegen in die nächste Metro ein und fuhren erstmal weg. Ich glaube, ich hatte noch nie in meinem Leben solche Angst. Als wir dann aber wieder in unsere Richtung gefahren sind, was das schlimmste vorbei und man hat das Gas kaum noch gespürt. Letzendlich bin ich dann um 07.00 morgens zu Hause angekommen. Ich war echt froh, als ich durch meine Tür gegangen bin.
Mittlerweile weiss ich sogar, wie es dazu kam und das ist einfach nicht zu glauben. Die Band, die gespielt kommt irgendwie zum Teil aus dem Gefängnis und stehen mit der Polizei auf Kriegsfuß. Auf jeden Fall haben die wohl ein Lied gespielt was gegen die Polizei gerichtet war. Die Polizei ist dann ausgerastet und hat angefangen zu schiessen. Ich finde das echt unglaublich, dass die das Leben so vieler Leute aufs Spiel setzen, nur weil sie sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen. Die Polizei hier ist auf jeden Fall was anderes, als in Deutschland… Wen es interessiert kann sich unter folgendem Link ein paar Fotos anschauen:http://www.estadao.com.br/ext/especial/extraonline/galerias/cidades/2007/05/06/08133000/
Naja, jetzt habe ich mich wieder einigermassen von dem Schock erholt. Aber trotzdem war es kein schönes Erlebnis.
Bis bald, machts gut eure Sophie (EL-FEE)

Donnerstag, 3. Mai 2007

Florianópolis

Hallo Ihr,
die letzten 5 Tage habe ich in Florianópolis verbracht. Das ist die Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina und hat ein bisschen mehr als 300.000 Einwohner. Der eine Teil der Stadt liegt auf dem Festland und der andere auf einer Insel. Die Insel ist ungefähr 50x14 km groß und hat um die 43 Strände. Dort habe ich Tati besucht, sie ist eine Brasilianerin, wohnt auf der Insel und hat das letzte Semester in Mannheim an der FH ein Praktikum gemacht. Sie studiert an der Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC) Chemieingenieurwesen.
Um 20.00 bin ich heute wieder hier in São Paulo angekommen. Normalerweise hätte ich um 16.20 landen sollen, aber bei meinem Glück mit den Flugzeugen…
Auch mein Hinflug am Samstag hatte drei Stunden Verspätung, so dass ich erst um 18.15 in Florianópolis gelandet bin. Dort hat mich dann Tati mit ihrem Freund am Flughafen abgeholt. Gleichzeitig mit mir ist auch der Bruder ihres Freundes gelandet, der auch über das Wochenende aus São Paulo kam. Zuerst sind wir in die Wohnung ihres Freundes gefahren. Die Wohnung ist in einem Appartementkomplex und liegt direkt am See der Insel.


Über einen Steg kann man direkt den See von der Wohnung aus erreichen. Ich hatte mein eigenes Zimmer mit Riesen Bad und einem wunderschönen Blick auf den See.


Am ersten Abend sind wir nur noch Sushi essen gegangen und danach aber wieder nach Hause. Ich war vom Flug und der langen Warterei total platt.
Am nächsten morgen ging es dann zuerst zu einer riesengroßen Sanddüne, wo man Sandboarding machen kann. Ich hätte es zu gern gemacht, aber das macht mein Fuß leider noch nicht mit…Aber schon alleine so eine riesen Düne zu sehen, war super:


Dann sind wir zu einem Strand gefahren (Joaquina), der riesengroße Wellen hat. Aber dort kann man nicht wirklich baden, sondern nur Surfen.


Anschließend sind wir dann an den Strand Mole gefahren. Dort haben wir den ganzen Tag in der Sonne gelegen und uns gebräunt ;)



Am Abend haben Tati und ihr Freund ein supertolles Essen gezaubert. Nachdem wir gegessen hatten, haben wir Caipirinha gemacht und sind in den Whirlpool auf die Dach-Terasse gegangen. Das war so cool, der Mond hat total hell geschienen und am Himmel waren ganz viele Sterne zu sehen. Echt unglaublich.
Am zweiten Tag sind wir dann direkt zum Strand (Jurerê) gefahren und zwar ganz in den Norden der Insel. Der Strand war komplett anders, als der vom Vortag: Überhaupt keine Wellen, ganz feiner Sand und fast nur ältere Leute und Familien. Dort hat es mir noch besser gefallen, als an dem anderen Strand. Tati und ich sind am Strand entlang spaziert und haben Beachball gespielt, was wir beide nicht wirklich gut konnten;) Aber es war total lustig.



Gegen fünf ging dann langsam die Sonne unter und es wurde schnell relativ kühl. Dann haben wir Tatis Freund von der Uni abgeholt und sind in ein kleines Fischrestaurant direkt am Meer gefahren. Dort haben wir Essen bestellt unddas war sooo lecker. Alle Arten von Fisch, Muscheln, Calamares und so weiter. Wir waren danach richtig satt und haben pro Person nur 30R$ bezahlt. Einfach unglaublich.


Anschließend sind wir nach Hause gefahren, haben erstmal zwei Stunden Kuhhandel gespielt und haben um zwölf beschlossen, noch weg zu gehen. Wir sind in einem Club in der Nähe vom Zentrum gelandet. Der Club war riesengroß, es waren ganz viele Menschen da und die Musik war total strange! Um 3.00 sind wir schon wieder heimgefahren.
Am nächsten morgen sind wir dann in den Süden der Insel gefahren. Zuerst auf eine Aussichtsplattform, mit einem Blick über einen Teil der Insel,


und dann zu den Stränden Matadeiro und Armação. Dort waren auch unglaublich viele Surfer und es war eher schlecht zum Baden. Wir sind auf eine Landzunge gegangen und haben nur in der Sonne gesessen und das Meer beobachtet;) Der Blick war superschön und überall auf den Felsen saßen Angler und haben Fische gefangen.


Außerdem habe ich mich mit einer Kuh angefreundet, die war ziemlich nett…


Um eins gings dann schon wieder nach Hause, weil ein Churrasco bei Tatis Freund geplant war.
Es kamen noch sechs Freunde von ihrem Freund. Die brachten das Fleisch und dosenweise Bier mit. So, und den ganzen restlichen Tag haben wir dann gegessen und Bier getrunken. Eine wunderbare Kombination, um nicht dick zu werden ;) Bis Abends um zehn… Dann sind Tati und ich in ihre Wohnung gefahren und haben da übernachtet. Die Wohnung ist eine richtige Studentenwohnung und echt schön, ich habe mich gleich ganz heimisch gefühlt! Sie wohnt da mit ihrem Bruder zusammen.
Und heute Morgen, am letzten Tag sind wir zusammen in die Uni gegangen. Vorlesung: Umwelttechnik. Dort haben wir einen Vortrag über Filtrationen und Membranen gehört und es war echt interessant…
Anschließend hat sie mir noch den Campus und ihr Labor gezeigt. Dort sieht alles ganz anders aus, als in Deutschland. Die Vorlesungsräume sind viel kleiner und es stehen meistens nur Stühle mit einer Armlehne zum Schreiben da. Der Campus der Uni ist superschön und ganz grün…Ich glaube, hätte ich noch mal die Wahl, ein Praxissemester in Brasilien zu machen, würde ich definitiv ein Unilabor einer Firma vorziehen. Man lernt viel mehr junge Leute kennen und die Atmosphäre ist einfach ganz anders an der Uni, als in einer Firma!
Nachdem wir dann noch bei ihr zu Hause zu Mittag gegessen haben, haben Tati und ihr Freund mich an den Flughafen gefahren. Aber irgendwie wollte ich gar nicht mehr nach São Paulo zurück und war ganz traurig.
Je öfter ich aus São Paulo raus komme, desto weniger will ich dann wieder zurück. Zudem hat es mir in Florianópolis unwahrscheinlich gut gefallen. Superschöne Strände, freundliche Menschen, Erholung, Natur und saubere Luft. All das, was es in São Paulo eher wenig gibt ;) Was ich auch sehr entspannend fand war, dass ich nicht immer beim Verlassen des Hauses auf meine Sachen aufpassen musste und mich wirklich sicher gefühlt habe!!!
Aber so viele sagen, nur zum Wohnen und Urlaub machen ist es dort zwar traumhaft, aber zum Arbeiten geht fast jeder nach São Paulo. So viele Menschen aus São Paulo haben ein Ferienhaus auf der Insel und kommen dann an den Wochenenden dorthin.
Auf jeden Fall war mein Kurzurlaub auf der Insel supertoll und total erholsam. Jetzt kann ich mich morgen wieder in die Arbeit stürzen und muss dann nur zwei Tage warten. Dann ist auch schon wieder Wochenende und das nächste Abenteuer steht aus!!!
Bis zum nächsten Berichtl schick ich euch ganz viele Beijos!!!
Machts gut,
Eure Sophie (EL-FEE)