Dienstag, 24. April 2007

Mal so zwischendurch!

Hallo meine Freunde,
Am Freitag war ich bei der Physiotherapie, wie jeden Tag. Ich hatte diesmal mein Röntgenbild dabei, weil sich die Therapeuten meinen Bruch ansehen wollten. Als ich ihnen das Bild in die Hand gegeben habe, standen beide nur da und haben geschrieen. Sie haben gesagt, so etwas hätten Sie noch nie gesehen, was ich da nur gemacht hätte. Sie haben mir sofort gesagt, ich kann erst in drei Monaten wieder Sport machen, was mich natürlich total aufgeregt hat, ich dürfte nur Sportschuhe mit extra dicker Sohle tragen und ich muss beim Laufen aufpassen, dass der Fuß nicht wieder auseinander bricht… Na toll! Ich denke, die übertreiben aber ein bischen. Hätten sie noch meine Röntgenbilder von vor drei Wochen gesehen, wären sie wahrscheinlich umgefallen ;) Jedenfalls bekomme ich jetzt jeden Tag Stromschläge in den Fuß zur Kontraktion der Muskeln und es ist echt schon viel besser geworden…
Am Freitag Abend dann wurden wir von einer Arbeitskollegin eines deutschen Praktikanten zur Geburtstagsparty in einen Club in Vila Magdalena eingeladen, was nicht weit von meiner Wohnung entfernt ist. Es war eine Maskenparty und jeder musste sich eine Maske aufsetzen. Wir sind zu sechst (alles deutsche Praktikanten) mit dem Taxi dort hingefahren. Die Taxifahrt dorthin war absolut abenteuerlich. Die Taxifahrer in São Paulo kennen sich gar nicht aus, aber das würden sie nie zugeben. Wir haben gefragt, ob sie wüssten wo das ist und sie haben beide mal ja gesagt. Nach zehn Minuten hatte unser Taxifahrer schon einen Stadtplan auf dem Schoß liegen und hat wild darin rumgeblättert. Nach einer ¾ Stunde Fahrt quer durch São Paulo kamen wir dann endlich am Ziel an.


Für 40R$ umgerechnet ungefähr 15 € konnte man dann so viel trinken, wie man wollte. Ja das haben wir dann auch gemacht, was für einige von uns sehr schwere Folgen, wie Gedächtnisverlust und Schlafen auf der Straße zur Folge hatte ;) Mir ging es aber gut. Morgens gegen sieben war ich dann schließlich zu Hause und es war schon wieder hell. Nach drei Stunden Schlaf bin ich dann wieder aufgestanden, weil wir mit einem Brasilianischen Freund zum Frühstück verabredet waren. Ich war echt total müde, aber es war ein schöner Tag und wir sind zuerst auf einen Markt bei uns in der Straße gegangen, wo war dann diesen Monsterkürbis gesehen haben. 63 kg!!!



Anschließend sind wir in den Park gegangen und haben uns an den See gelegt. Nach einiger Zeit zog sich der Himmel mal wieder zu und es fing, so wie immer, an zu regnen und dann auch noch Murmelgroße Hagelkörner zu hageln. Nach fünf Minuten war ich total durchnässt und es hörte einfach nicht auf. Irgendwann nach einer Stunde konnten wir es dann wagen, nach Hause zu gehen. Zu Hause angekommen, bin ich einfach nur ins Bett gefallen und habe dann 14 Stunden geschlafen… Das musste auch mal sein ;)
Am Sonntag hat dann M.J. mal wieder ne Party mit der ganzen Verwandtschaft gefeiert und das Haus war voll und es war unerträglich laut. Deshalb konnte ich auch keinen anrufen!!! Sorry! Aber das ganze Wohnzimmer war mal wieder voller Menschen. Dann bin ich ein bisschen mit Melf und Michael, das sind zwei aus Mannheim, einkaufen gegangen und abends noch mit meiner Arbeitskollegin weggegangen. Das ist dann auch ein bisschen ausgeartet und ich bin wieder erst spät heimgekommen.
Und am Montag sind dann Kollegen aus Mannheim , Stuttgart und Detroit gekommen, weil wir die ganze Woche einen Workshop über ein Projekt haben, an dem ich mitarbeiten soll. Es prallen echt zwei verschiedene Welten aufeinander, wenn deutsche Geschäftsleute und Brasilianische Geschäftsleute zusammentreffen. Der Unterschied ist mir richtig aufgefallen. Die Leute aus Deutschland haben mich weder beachtet noch sich vorgestellt. Die Brasilianer kommen immer sofort her und umarmen einen und sind so nett. Jedenfalls war der Workshop zwar ziemlich interessant, aber sehr anstrengend. Die Leute aus Deutschland sind irgendwie so kalt und waren auch teilweise richtig aggressiv, wenn sie ihren Kopf durchsetzen wollten, während die Brasilianer eher alles ruhig betrachtet haben und nicht unfreundlich geworden sind. Ich weiß nicht, ob man das jetzt so verallgemeinern kann, aber die ganze Verhaltensweise ist doch sehr anders, als bei den Brasilianern. Nach sechs Stunden war ich dann richtig fertig. Und das geht jetzt so bis Donnerstag, ich bin echt gespannt, wie sich das die Woche über entwickelt!
Am Wochenende fliege ich nach Florianópolis und besuche Tati, die das letzte Semester in Mannheim an der FH studiert hat. Dort bleibe ich bis Mittwoch ;) Ich freue mich schon total, das wird sicherlich total toll werden.
Dann habe ich nächste Woche wieder ganz viele neue Fotos von euch!!!
Bis dahin sende ich euch 1000 Küsse aus dem verregneten São Paulo,
Eure Sophie (EL-FEE)

Donnerstag, 19. April 2007

18.04.2007 – ein seltsamer Tag!!!

Am Morgen hatten wir bei der Arbeit eine Praesentation unseres Abteilungsleiters fuer alle Mitarbeiter der Abteilung. Wir sind in einen kinoartigen Saal gegangen, wo ungefaehr noch 100 andere Leute sassen. Um die Teilnehmer etwas zu entspannen und aufzulockern ;) wird am Anfang immer Musik gespielt und das Video dazu auf eine Leinwand gebeamt. Also hoerten wir uns die ersten 15 Minuten erstmal Musik von Roxette ;) an… Auf einmal erschien die Brasilianische Flagge auf der Leinwand und alle standen auf , legten die Hand auf die Brust und fingen an, mit Leidenschaft die Brasilianische Nationalhymne zu singen. Ich konnte natuerlich nicht mit singen, weil ich ja den Text nicht kann, aber ich fand es doch lustig, dass die da alle mit Begeisterung mit sangen… Anschliessend setzten sich alle hin und hoerten der Praesentation aufmerksam zu. Waehrend der Praesentation wurden viele Filme abgespielt und am Ende wurde noch diskutiert und Fragen beantwortet. Also einfach komplett anders, als in Deutschland, aber mit hats gefallen ;)
Ja, und gestern war ja auch Tanjas letzter Tag hier und mein Mitbewohner Marco hat heute Geburtstag und wir hatten beschlossen, nochmal ein bischen zu feiern. Mit 20 Leuten sind wir essen gegangen und es war echt ein schoener Abend. Gegen halb eins haben wir uns dann auf den Weg nach Hause gemacht. Eine Brasilianische Freundin hatte ihr Auto vor unserer Haustuere abgestellt. Wir haben uns verabschiedet, sie ist in ihr Auto eingestiegen und wollte losfahren. Es war schon komisch. Als sie ihr Auto aufgeschlossen hat, war es auf einmal abgeschlossen. Dann wollte sie den Schluessel in die Zuendung stecken und das ging nicht. Wir stellten fest, dass jemand das Auto geknackt hatte, und den Inhalt, unter anderem auch das Autoradio, geklaut hatte. Das hat uns natuerlich total geschockt, weil wir ja dachten, dass so etwas in Vila Mariana nicht passieren wuerde. Wir standen noch eine Weile an dem Auto und auf einmal kam aus heiterem Himmel die Polizei angefahren. Irgendwie waren das zwei komische Gestalten, die dann noch eine Weile um das Auto rumgeschlichen sind, aber natuerlich nichts unternommen haben. So richtig vertrauenswuerdig sahen die aber nicht aus. Zu allem Ueberfluss kam dann noch ein Auto angefahren, was ueber eine halbvolle Bierdose, die auf der Strasse lag, gefahren ist und Tanja und mich von oben bis unten mit Bier vollgespritzt hat. Na toll. Wir haben dann doch beschlossen, bei uns in der Wohnung auf Gabis Vater und den Abschleppdienst zu warten, was dann im Endeffekt auch besser war. Denn kaum waren wir in der Wohnung angekommen, fing ein total lautes Geschrei auf der Strasse an, ein betrunkener Mann randalierte und irgendwelche Anderen haben total laute Boeller gezuendet. In dem Moment habe ich aber nicht an Boeller gedacht, sondern eher an Schuesse… Ich hatte echt Angst und habe mich zum ersten Mal hier richtig unwohl und unsicher gefuehlt und das in meiner Wohnung. Nach einer Stunde warten kam dann endlich der Abschleppwagen. Bis das Auto aufgeladen war, verging nochmal ewig Zeit. Als Tanja und ich dann rein gehen wollten, kam wieder so ein komischer Typ mit dem Auto angefahren, ist ausgestiegen, hat vor unserer Haustuere Boeller gezuendet, die mega laut waren und ist dann wieder in sein Auto gestiegen und weggefahren. Irgendwie eigenartig nachts um halb drei.
Naja ich war dann im Endeffekt um 3.15 Uhr im Bett und musste um 5.15 Uhr wieder aufstehen. Jetzt bin ich total platt und immer noch verwirrt.
Auf jeden Fall weiss ich jetzt, dass so etwas ueberall passieren kann und ich vielleicht doch noch etwas mehr aufpassen sollte, gerade wenn ich Abends alleine auf der Strasse bin…
Also ihr, ich hoffe Euch gehts allen Gut!
Bis bald, Kuss Eure Sophie (EL-FEE)

Montag, 16. April 2007

Foz do Iguaçu – Einfach Atemberaubend!!!

Hallo Freunde!
So, ich bin wieder da, wenn auch vollkommen erledigt!!!
Aber es war einfach der absolute Wahnsinn. Ein Schauspiel der Natur! Aber ich will von vorne anfangen…
Am Donnerstag sind wir gegen 11.00 Uhr zum Flughafen gefahren, von dort haben wir einen Shuttlebus zum anderen Flughafen genommen, weil wir von dem großen Flughafen außerhalb gestartet sind. Nach einiger Verspätung startete unser Flugzeug gegen 15.15 Uhr und wir sind um 17.00 Uhr in Foz gelandet. Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug war alles anders… Das Klima, die Pflanzen, das Wetter und der Geruch. Viel schöner als in São Paulo. (Was ein Wunder ;)). Wir wurden dann von einem Reiseleiter abgeholt und in unser sehr schönes Hotel gebracht. Abends waren wir noch essen und sind dann aber schon relativ früh ins Bett gegangen, weil wir für den nächsten Tag ein großes Programm hatten.
Am morgen gings dann nach einem riesen Frühstück um 8.00 Uhr los zu dem größten Staudamm der Welt, Itaipu, wo Brasilien an Paraguay grenzt. Es ist das größte Wasserkraftwerk der Erde und für die, die es interessiert, die durchschnittliche Wasserführung des Rio Paranás, das ist der Fluss, beträgt 8450 m³ pro Sekunde. Die Gesamtlänge des Staudamms ist 7755 Meter. Einfach unglaublich groß.



Anschließend gings dann mit dem Bus weiter, auf die Argentinische Seite der Wasserfälle.
Zuerst sind wir erst ein ganzes Stück durch den Nationalpark gelaufen, schon da habe ich mich gefühlt, wie im Paradies. Es war leise, man hat nur Tierstimmen gehört, überall schöne Pflanzen und viele Tiere. Unter anderem sind Meerschweinchen auf der Wiese rum gelaufen, und auch kleine Ameisen bären haben ständig nach Futter gesucht. Einfach total süß.



Irgendwann haben wir das Rauschen des Wassers gehört und ich war schon total aufgeregt, endlich die Wasserfälle zu sehen. Als ich dann davor stand, habe ich meinen Mund echt nicht mehr zugekriegt. Soo viele Wasserfälle und solche Wassermassen, die da in die Tiefe stürzen.


Und das sollte noch nicht alles gewesen sein, denn das Highlight überhaupt stand uns noch bevor. Über einen sehr langen Brückensteg über den Rio Iguaçu, in dem auch ein paar kleine Krokodile wohnen, erreicht man nach 15 Minuten Fußweg etwa den Paseo Superior. Es ist wirklich atemberaubend, was man da zu Gesicht bekommt. Unglaubliche Massen von Wasser fallen in die Tiefe und es nimmt einfach kein Ende. Mit Worten kann man es wirklich nicht beschreiben, denn es ist so beeindruckend. Schaut selbst:


Nach einer Stunde Staunen, sind wir dann über dieselbe Brücke zurück gelaufen, und anschließend mit einer kleinen Bimmelbahn zum Ausgang zurück gefahren.


Gegen sechs kamen wir im Hotel an.

Am nächsten Morgen ging es um 8.30 Uhr weiter. Zuerst sind wir in den Parque das Aves gegangen, ein riesengroßer Vogelpark, inmitten eines Tropenwaldes. Neben unzähligen wunderschönen Vögeln gibt es auch Schlangen, Krokodile und Spinnen zu sehen.


Am Ende des Parks kann man sich einen Papagei und Schlangen auf den Arm setzen lassen. Vor der Schlange hatte ich dann doch etwas Angst, weil die mir irgendwie ziemlich nah kam…


Anschließend fuhren wir dann auf die Brasilianische Seite der Wasserfälle. Diese Seite bietet einen riesen Überblick über die gesamten Wasserfälle. Der Blick war einfach einzigartig. Auf einer Brücke kann man relativ nah an die Wasserfälle heran laufen. Vorne angekommen ist man komplett durchnässt, aber es ist ein Schauspiel. Von allen Seiten stürzt das Wasser in die Tiefe.


Mit einem Aufzug kann man auf eine Aussichtsplattform hochfahren und hat von oben noch mal einen einzigartigen Blick über die Wasserfälle.


Man kann auch mit einem kleinen Boot direkt in die Wasserfälle rein fahren, aber das habe ich mir aufgehoben, wenn ich im September wieder mit der Salo dort hinkommen werde…
An diesem Tag haben wir dann nicht mehr viel gemacht, sondern sind in unser Hotel gefahren und haben uns für den restlichen Nachmittag an den Pool gelegt.

Heute Morgen dann haben wir uns noch was ganz tolles einfallen lassen. Wir sind nach Paraguay gefahren, weil man dort angeblich günstig und schön einkaufen kann. Die Grenzstadt hat ungefähr 3600 Geschäfte, mit allen möglichen Sachen. Natürlich fast alles gefälscht. Diese Stadt besteht nur aus Geschäften und Touristen, einfach hässlich.
Dahin werde ich sicher NICHT mehr zurück kommen ;) Zudem hat es heute morgen so abartig geregnet, dass alles überschwämmt war und überall eine Mischung aus Wasser und Lehm die Straßen runter gelaufen ist. Zum Glück waren wir da nicht lange weil um 12.00 Uhr der Bus kam und uns zum Flughafen gefahren hat. Jetzt bin ich wieder in der hässlichen Stadt, die stinkt und morgen muss ich wieder arbeiten ;(

Also Ihr, machts gut, bis bald,
Eure Sophie (EL-FEE)

Sonntag, 8. April 2007

Mein Ostern in Brasilien!

Hallo Ihr Lieben,

Ich hoffe, Ihr hattet alle ein schönes Osterfest. Für mich war es ganz anders als sonst, aber später mehr dazu ;)
Am Samstag haben Tanja und ich einen Shopping Marathon gestartet. Wir sind um 11.30 zur U-Bahn gegangen und dann Richtung Zentrum gestartet. Denn da gibt es eine riesen große Einkaufsstraße, die Rua 25 de Março.


Die Straße ist einfach unglaublich. Neben zahlreichen Geschäften gibt es noch endlos viele Straßenstände und dann auch noch illegale Straßenverkäufer. Überall werden fast nur Schmuck und Taschen verkauft. Am teuersten kauft man in den Geschäften, am günstigsten bei den illegalen Straßenverkäufern. Diese verkaufen aber auch echt viel Schrott. Von hüpfenden Küken, über DVD´s bis hin zu Regenjacken. Jedesmal wenn die Polizei die Straße betritt, packen alle Straßenverkäufer ihre provisorischen Stände zusammen und rennen. Dann muss man echt zu sehen, dass man so schnell wie möglich von der Straße kommt, denn sonst kann es echt gefährlich werden. Sobald die Polizei dann wieder weg ist, bauen sie woanders wieder ihren „Stand“ (meist nur Decken, oder Pappe) auf und verkaufen weiter. Das geht echt den ganzen Tag so.


Überall auf der Straße stehen Leute, die Mais, Popcorn oder Chips verkaufen:


Naja gut, Tanja und ich hatten uns für den Tag einiges vorgenommen, denn es ist hier einfach total günstig, aber das sollte nicht so einfach werden, denn es war so unglaublich voll. Man wurde nur geschubst und getreten und konnte gar nicht sehen, wo man hintritt vor lauter Menschen. Aber wir haben es dann doch noch durch die Menge geschafft und konnten loslegen. Wir kauften brasilianische Schmuck, Gürtel und Taschen;)Unter anderem wollten wir uns Unterwäsche kaufen, da ich fast nichts dabei hatte, weil mein Koffer schon so schwer war. Das nächste Mal , wenn ich aber nach Brasilien komme, lasse ich lieber alles andere daheim, aber keine Unterwäsche. Das kann man hier einfach nicht kaufen. Als wir dann schließlich einen Laden gefunden hatten, der Unterwäsche verkaufte, waren wir ganz happy und sind rein gestürmt. Bei näheren Hinschauen haben wir aber festgestellt, dass wir in einem Sexshop gelandet waren… Na so was dummes. Immerhin haben wir dann doch Unterwäsche gefunden ;)

Für jede Frau ist es hier das Paradies, es gibt unzählige riesen große Schuhläden. Ich konnte es dann natürlich nicht lassen mir noch ein paar Schuhe zu kaufen.
Am Abend, vollkommen erschöpft, haben wir dann mit noch einem anderen Praktikanten (Florian) bei uns zusammen gekocht und Caipirinha getrunken.

Für den Ostersonntag hatten wir uns dann das Japanische Viertel „Liberdade“ in São Paulo vorgenommen. Um aber doch wenigstens ein bischen Osterfeeling zu bekommen, haben Tanja und ich uns jeder ein Ei in unserem Wohnzimmer versteckt und es gesucht…


Nach einer erfolgreichen Ostereiersuche sind wir dann zuerst mit noch einem anderen Praktikanten und einem Brasilianischen Freund frühstücken gegangen und anschließend zusammen ins japanische Viertel gefahren. Da sieht es schon um einiges anders aus, als in Vila Mariana. Vor Allem ist wirklich vieles auf Japanisch angeschrieben, sogar der Mc Donalds:




Auf dem Markt dort werden ganz viele Japanische Sachen verkauft, wie Lampenschirme mit japanischen Zeichen, Tücher, Schmuck und noch mehr. Es ist echt schön. Und für mich das absolute Paradies, weil es an jeder Ecke Sushi gibt. Die Gelegenheit musste ich dann auch sofort ausnutzen.

Wie an jedem Tag der letzten Woche hat es auf einmal wieder total angefangen zu schütten. Es haben sich Flüsse auf den Straßen gebildet, weil so viel Wasser auf einmal einfach nicht ablaufen kann und so musste unser Besuch in Liberdade leider sehr schnell wieder enden.
Tanja ist dann auch gleich nach Hause gefahren und wir sind dann Richtung Avenida Paulista gestartet, das ist DIE Handelsstraße in São Paulo, mit unendlich vielen Banken, und haben uns erstmal vor dem Regen in ein Shopping Center gerettet. Nachdem der Regen nachgelassen hatte sind wir die Avenida entlang gelaufen und Ju, der Brasilianer hat uns alles erklärt und gezeigt. Es ist einfach unglaublich. Solche hohen Gebäude, so viele Banken auf einmal habe ich noch nie gesehen. Der Anblick erschlägt einen echt, weil es so anders ist, als in Deutschland und weil es eben nicht wirklich schön ist. Aber es war auf jeden Fall interessant zu sehen.


Nach einem sehr langen Spaziergang sind wir dann mit dem Omnibus zurück nach Vila Mariana gefahren. Kaum waren wir aus dem Bus ausgestiegen, hat es auch schon wieder angefangen zu regnen. Welch Freude. So langsam geht es mir echt auf die Nerven!!! Wir mussten uns in eine Bar retten, wo wir dann Fußball geschaut haben und Bier getrunken haben. Ja, und das war mein Ostern. Ziemlich anders als sonst;) Aber cool!
Als ich dann zurück nach Hause kam, hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne hat angefangen zu scheinen. Dann kam plötzlich ein riesengroßer Regenbogen.


Und die ganze Stadt ist in ein komplett anderes Licht getaucht. Das sah schon sehr beeindruckend aus.


Die nächste Woche wird für mich eine ziemlich kurze Arbeitswoche, da wir schon am Donnerstag nach Foz do Iguaçu zu den Wasserfällen fahren. Juhuuuu! Darum werde ich wahrscheinlich erst Sonntag oder Montag dazu kommen, wieder etwas zu schreiben.

Ich wünsche euch eine wunderschöne Woche. Bis bald, 1000 Küsse eure Sophie (EL-FEE)

Freitag, 6. April 2007

Frohe Ostern!!!

Hallo Ihr,
Es gibt tolle Neuigkeiten... Am Montag, als wir von der Arbeit kamen, kam uns M.J. ganz aufgeloest entgegen. Sie hatte einen Anruf von DaimlerChrysler erhalten mit einer Beschwerde. Stefan, der Am Sonntag abgereist war, hatte sich bei der Personalabteilung beschwert ;) Wir haben uns zusammen an den Tisch gesetzt und geredet. Jetzt ist es so, dass jeder einen Schluessel haben kann, sie die Zimmer nicht mehr aufraeumt und auch nicht mehr in unseren Sachen rum wuehlt… Sie hat irgendwie geheult und gesagt, wir waeren doch eine grosse Familie und sie ist so froh, dass wir da sind usw. Naja jetzt ist es auf jeden Fall besser geworden und demnaechst bekommen wir sogar einen W-Lan Router, so dass dann jeder auf seinem Zimmer Internet hat. So kann man dann auch mal ungestoert telefonieren.

Ja und am Mittwoch war ich dann noch mit zwei anderen deutschen Praktikanten bei der Policia Federal, um mich hier registrieren zu lassen. Wir sind mit Metro, Bus und Taxi erstmal komplett durch São Paulo gefahren. Dann sind wir zu einem cartório (Notariat) gegangen, um unsere Reisepaesse kopieren und beglaubigen lassen. Anschliessend sind wir ungefaehr zwei Kilometer durch irgend so ein Viertel gelaufen und haben dann schliesslich die Policia Federal gefunden. Dort angekommen mussten wir unsere ganzen Unterlagen abgeben und erstmal warten. Nach ca. einer Stunde wurden wir aufgerufen, um unsere Fingerabdruecke abzugeben. Also das war schon krass. Unsere Finger wurden mit schwarzer Tinte bestrichen und von jedem Finger einzeln und von allen Fingern zusammen wurden dann Abdruecke gemacht. Und dann haben wir so einen Wisch bekommen, mit einem Passfoto und lauter Stempeln, was jetzt unseren Brasilianischen Pass darstellen soll ;)



Als wir fertig waren sind wir dann mit der Metro ins richtige Zentrum von São Paulo gefahren, um uns das anzuschauen. Der eine Praktikant war schoneinmal letztes Jahr hier in São Paulo und kannte sich dann schon ein bischen aus, was auf jeden Fall gut war. Das Zentrum ist sooo unueberschaubar und riesig, das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich habe mich auch sofort viel unsicherer gefuehlt, als in Vila Mariana. Es war schon teilweise echt heftig. Ueberall haben Leute auf dem Boden geschlafen, Familien auf Matratzen unter Baeumen gelegen, oder Menschen in Brunnen gebadet. Der eine Praktikant hat dann von der Kirche ein Foto gemacht und es kam direkt ein Junge angelaufen und wollte die Kamera haben. Wir sind dann schnell weiter gelaufen.
Anschliessend sind wir auf die Avenida 25 de Março gegangen, das ist eine riesengrosse Einkaufsstrasse mit allen moeglichen Geschaeften und Strassenstaenden. Es gibt einfach alles… Da werde ich am Samstag mit Tanja hingehen und ein wenig shoppen ;)
Wir haben uns dann noch das Theater und ein paar andere Gebaeude angeschaut und sind dann aber wieder heimgefahren. Das war echt mega anstrengend, da es ca. 31 Grad hatte, und wir so ungefaehr 10 Kilometer gelaufen sind, und das mit Kruecken. Als ich zu Hause war, war ich einfach nur platt und mein Fuss war dick!!! Ich bin um halb zehn tot ins Bett gefallen und habe geschlafen;)

Als wir dann am naechsten Tag zur Arbeit gegangen sind, hat es so geregnet, das koennt ihr euch wirklich nicht vorstellen. Ich kam im Buero an und habe getropft. Ich hatte ein weisses T-Shirt an und das war natuerlich total durchsichtig. Meine Haare haben getropft und auch meine Hose war komplett nass. Zum Glueck hatte Tanja an dem Tag ihr Abschieds Churrasco und ich hatte Kleider zum wechseln dabei. Sonst haette ich grad wieder heimfahren koennen, um mich umzuziehen. Ich war sooo wuetend und habe die Ganze Zeit nur vor mich hingeflucht ;)
Nachdem der Tag dann relativ scheisse ;) angefangen hatte, hat er dann total toll geendet. Am Abend war Tanjas Abschieds Churrasco, wieder im Mercedes Benz Club. Sie hatte einen Karaoke Menschen organisiert, es gab viel zu trinken und zu essen.

Ich habe mich bei der Karaoke total ausgetobt und es war einfach nur lustig…


Am Ende hatten wir so viel Essen und Trinken übrig, dass wir einen großen Teil einem armen Mann geschenkt haben. Der hat sich voll gefreut und war sehr dankbar.

Jetzt wünsche ich Euch allen erstmal frohe Ostern!!!
Bis zu meinem nächsten Eintrag sende ich euch 10000 Küsse,
Sophie (EL-FEE)

Dienstag, 3. April 2007

Die erste Woche ist vorbei!!!

Hallo Freunde der Sonne ;) Ich hoffe, es geht euch allen gut!
Meine erste Woche und das Wochenende sind jetzt rum. Und so langsam merke ich erst, wo ich bin. Meine erste Arbeitswoche war relativ locker. Ich hatte nicht wirklich viel zu tun und bekomme meine Projektarbeit erst nächste Woche. Aber das was ich bis jetzt mitbekommen habe, hört sich ziemlich interessant an. Im Moment ist es einfach noch schwer zwischen drei Sprachen hin- und her zu springen, aber ich hoffe das bekomme ich bald hin.
In meiner ersten Woche habe ich zumindest schonmal einiges über die Arbeitsweise der Brasilianer erfahren ;) Also was hier so teilweise abgeht, wäre in Deutschland gar nicht denkbar. Die Brasilianer kommen grundsätzlich zu allem zu spät, auch wenn es ein wirklich wichtiger Termin ist. Aber das stört sie nicht wirklich. Aber ich denke, ich werde mich da relativ schnell anpassen J Ich war zum Beispiel am Freitag in der Mittagspause mit meiner Mitbewohnerin und ihrer Arbeitskollegin bei der Maniküre. Ja ihr habt richtig gehört: Maniküre. Das ist hier extrem günstig. Ja und ich kam dann nach zwei Stunden Pause zurück zur Arbeit und mein Chef hat nichts gesagt, sondern sich nur über meine Fingernägel gefreut J Das fand ich dann ziemlich nett von ihm…
Ich habe ja erzählt, dass mein Chef einen Zahnputzdrang hat, aber ich habe inzwischen rausgefunden, dass es in Brasilien total normal ist, dass alle nach der Mittagspause aufs Klo rennen, um sich die Zähne zu putzen. Also habe ich mir gestern auch mal eine zweite Zahnbürste zugelegt, denn ich möchte mich ja anpassen, so gut es geht ;)

Was hier in Brasilien auch noch üblich ist, was ich ziemlich krass finde, ist, dass alle Jugendlichen von morgens bis mittags arbeiten, dann um 18.00 Uhr nach Hause gehen und um 19.00 Uhr in die Uni gehen, um zu studieren. Und nicht nur die Jungen Leute machen das, sondern auch teilweise die älteren, um sich weiter zu bilden. Sie kommen dann abends gegen elf von der Uni heim und müssen am nächsten morgen schon wieder um 7.45 Uhr arbeiten. Das ist schon heftig. Die haben dann unter der Woche überhaupt keine Freizeit…
Jedesmal, wenn ein Praktikant wieder nach Deutschland fährt, gibt es ein „Abschieds Churrasco“ (Brasilianisches Grillfest). Und da mein Mitbewohner Stefan heute wieder nach Deutschland geflogen ist, gab es am Donnerstag dieses Fest. Wir sind direkt nach der Arbeit um fünf in den Mercedes Benz Club gefahren. In dem Club gibt es einfach alles. Alle möglichen Sportarten, Bars und einen riesen Grillplatz. Ja und dort haben wir dann Stefans Abschied gefeiert. Das war ein echt lustiger Nachmittag/Abend mit viel Bier, Caipirinha, Essen und Brasilianischer Musik.


Am Freitag war ich dann direkt nach der Arbeit mit meiner Mitbewohnerin Tanja einkaufen. Hier gibt es so unglaublich viele Sachen, und alles so günstig!!! Ich konnte es natürlich trotz gebrochenem Fuß nicht lassen mir Schuhe zu kaufen. Ihr kennt mich ja ;)
Naja man kann ja nie genug haben… Am Abend sind dann Stefan, Tanja und ich noch Sushi „All you can eat“ essen gewesen, was echt lecker war ;)


Am Samstag war ich dann den ganzen Tag zu Hause. Alle meine deutschen Mitbewohner waren mit ihren Arbeitskollegen unterwegs und ich war alleine L Das fand ich nicht so toll. Ich bin dann in den Supermarkt gegangen und habe mir viel Essen gekauft… Als ich zurück kam war dann meine Brasilianische Mitbewohnerin auch da. Wir haben dann den ganzen Tag zusammen verbracht und erzählt. Sie spricht nur portugiesisch, und das ist echt total gut für mich. Dann wollten wir in den Ibirapuera Park gehen, der größte Park hier, und gerade als wir los wollten, hat es so dermaßen angefangen zu gewittern, das war unglaublich. Sowas habe ich noch NIE gesehen und gehört. Ich musste mir vor lauter Donner die Ohren zu halten, weil es hier in der Stadt ja noch lauter war mit den ganzen Hochhäusern und so dermaßen gehallt hat. Dazu hat es noch wie aus Eimern geschüttet, das war einfach uuuunglaublich!!!

Am Abend kamen dann ein paar Mitbewohner zurück und wir waren dann noch mit der Brasilianerin und einem Brasilianischen Freund von meinen Mitbewohnern Pizza essen. Die Pizza ist hier echt der absolute Hammer, und es gibt einfach überall Pizza! Mmmhhh lecker ;)

Ja und am Sonntag waren wir dann erstmal frühstücken und sind danach in den Ibirapuera Park gegangen. Es hatte ungefähr 35 °C und Sonnenschein, einfach ideal… Von unserer Wohnung ist der nicht weit entfernt, wir müssen nur unsere Straße runterlaufen und dann noch die Avenida 23 de Maio überqueren. Das ist eine riesen Straße, wie ihr sehen könnt.



Ja, und wenn man dann über die Brücke gelaufen ist, hat man Natur pur. Der Park ist superschön und es gibt einfach alles. Man kann super joggen, Volleyball, Fußball spielen, Fahrräder mieten, Tandems mieten, einfach alles. Überall wir Schmuck, Kokosnusswasser und Popcorn verkauft und man glaubt gar nicht, dass man in einer Stadt ist. Einfach traumhaft ;)
Um drei wurden dann Tanja und ich, nachdem wir uns von unserem Mitbewohner Stefan verabschiedet hatten, von Mario, einem Brasilianer abgeholt. Das ist meine tolle Mitbewohnern Tanja:


Wir sind mit ihm und seiner verlobten in die Kirche gegangen und das war echt super. Für die Brasilianer ist der Glauben total wichtig und jeder geht hier mehrmals in der Woche in die Kirche.
Das ist hier total anders als in Deutschland. In der Kirche waren ein Schlagzeug und E-Gitarren aufgebaut, alle haben zusammen gesungen und geklatscht. Anschließend wurde für jede einzelne Person, die da war gebetet und alle Kinder wurden nach vorne gerufen. Einfach total anders, aber total interessant.


Jetzt noch was: Ab sofort habe ich eine Brasilianische Handynummer und bin auf der deutschen Nummer nicht mehr zu erreichen:

0055 11 8632 1379

Und jetzt ist das Wochenende auch schon wieder rum und morgen muss ich wieder arbeiten.
Also macht es gut,
Küsse, Eure Sophie (EL-FEE)