Mittwoch, 28. März 2007

Mein erster Arbeitstag- und noch mehr!!!

Also, bevor ich euch von meinem ersten Arbeitstag berichte, möchte ich euch erstmal meine Wohnsituation schildern:
Also erstmal ein Foto von meinem wunderschönen Zimmer:

Das ist mein Bett und eine wunderschöne dunkelbraune Schrankwand ;)

Das ist unser Badezimmer, was wir uns momentan zu 7. teilen:

Der Ausblick aus meinem Zimmer ist traumhaft. Da steht irgendsoein abgebranntes Riesenhochhaus direkt vor meinem Fenster.

Wenn ich den Balkon betrete habe ich folgenden wunderschönen Ausblick:


Ja, man sieht schon deutlich, dass São Paulo eine Millionenstadt ist. Und das Viertel, in dem ich wohne ist echt ein reicheres und ungefährlicheres Viertel. Aber ich muss sagen, ich fühle mich relativ sicher auf der Straße.
Ok, ich wohne mit im Moment drei anderen deutschen zusammen. Ein Mädel und zwei Jungs. Der eine wird aber nächste Woche nach Hause fliegen, dafür kommt dann aber schon gleich ein neuer deutscher. Das ist ja alles super, denn alle sind echt nett. Das Problem an der Sache ist, dass die Vermieterin Maria José (kurz M.J.) mit ihrem Mann (beide ungefähr 60) bei uns in der Wohnung wohnen. Diese Frau ist aber leider unmöglich. Sie durchschnüffelt permanent unsere Zimmer und räumt die Schränke so ein, wie sie es will. Liegt irgendetwas morgens, bevor man zum Arbeiten geht mitten im Zimmer, kann man davon ausgehen, dass man es erst mal suchen muss, wenn man abends von der Arbeit kommt. Zudem hat niemand von uns die Möglichkeit, sein Zimmer abzuschließen. M.J. und ihr Mann sind den ganzen Tag zu Hause, liegen auf ihrem Bett und schauen Brasilianische Telenovelas. Sie bleiben so lange wach bis wir ins Bett gehen und machen nie ihre Schlafzimmertüre zu. Das ist einfach unglaublich. Sie essen sogar in ihrem Bett. Sie wohnen in ihrem Bett. Dass sie da nicht duschen ist die einzige Sache. Wir zahlen hier pro Person 650 Reais Miete, was umgerechnet über 200€ sind und dafür hat man nicht mal wirklich seine Ruhe. Das einzig gute ist, dass wir morgens um 06.15 Uhr das Frühstück gemacht bekommen. Der Oberhammer ist aber, dass vor mir eine Brasilianerin in meinem Zimmer gewohnt hat, die dann aber einfach so auf den Balkon ausquartiert wurde in die Kammer, die es in jedem Appartment für die Empregada (Haushaltshilfe) gibt. M.J. ist sooo unmöglich, in ihren Augen leuchten nur die Dollarzeichen auf und da die deutschen ja so reich sind, kann man halt mal so ohne weiteres eine Brasilianerin ausquartieren, ohne ihr vorher bescheid zu sagen. Das ist einfach so wiederlich von dieser Frau. Mit Sicherheit werde ich hier nicht 6 Monate wohnen bleiben, denn ich habe keine Lust, dass irgendeine fremde Person täglich in meinen Sachen rumschnüffelt, weil sie ja angeblich nach Drogen sucht…
Einmal in der Woche ist Waschtag, das ist ganz schön wenig. Wir dürfen aber auch nicht selber waschen und nicht mal per Hand unsere Unterwäsche auswaschen. Das ist einfach ohne Worte, deshalb würde ich gerne umziehen. Besuch sieht sie auch nicht so gerne und schon gar nicht wenn es Brasilianer /innen sind. Was mir meine Mitbewohner schon für Stories erzählt haben… Und sie ist ja selbst eine Brasilianerin. Echt unglaublich!!!!

So jetzt zu meinem ersten Arbeitstag:
Wir werden jeden morgen bei uns im Viertel von einem Firmenbus abgeholt und zur Arbeit gefahren. Auf dem Weg nach São Bernardo do Campo, wo die Firma ist, fährt man ungefähr 45 min durch unzählige Favelas. Der Anblick ist schon heftig und jedes mal wenn ich so etwas sehe, merke ich eigentlich wie gut ich es habe.
Angekommen in der Firma wurde ich dann erstmal zu verschiedenen Ärzten gebracht um mich durchchecken zu lassen. Zahnarzt, normaler Arzt, Augenarzt, Ohrenarzt und Orthopäde. So was gibt es glaube ich in Deutschland nicht. Dann wurde mein toller Fuß noch mal geröntgt und der Arzt hat mir gesagt, dass ich noch zwei Wochen auf Krücken laufen muss. Na toll!!! Vor allem war es relativ schwierig dem Arzt auf Portugiesisch zu erklären, was mit meinem Fuß passiert ist. Im Endeffekt hat es aber doch relativ gut geklappt und ich konnte auch einiges verstehen J
Danach wurde ich dann von einer Arbeitskollegin mit zum Essen genommen und anschließend in die Abteilung gebracht. Sie ist Brasilianerin und ich kenne sie schon, da sie vor zwei Jahren schon einmal in Mannheim geschäftlich war. Das hat mich natürlich total gefreut, dass ich ausgerechnet zu ihr in die Abteilung gesteckt wurde…
So dann habe ich meinen Chef kennen gelernt und er ist unglücklicherweise Deutscher. Er heißt Ralf und die Brasilianer sprechen das ungefähr so aus: Haufi. Er hat irgendwie den ganzen Tag über den Drang, seine Zähne zu putzen und steht dann c.a.5 mal am Tag von der Arbeit auf und verschwindet mit seiner Zahnbürste auf dem Klo. Komisch oder?
Momentan spreche ich fast nur englisch, weil ich mich irgendwie noch nicht so recht traue… Aber es war ja auch erst der erste Tag.
Dann habe ich eigentlich den ganzen Tag nur rum gesessen und Vokabeln gelernt und dann war der Tag auch schon rum.
Um 17.20 Uhr werden wir dann wieder vom Bus abgeholt und zurück nach Hause gebracht. Wir sind dann noch in einen supertollen Fruchtladen bei uns um die Ecke gegangen und haben uns ordentlich mit Früchten eingedeckt. Das Obst hier ist soooo geil!

Am Dienstag bin ich direkt nach der Arbeit mit meiner Arbeitskollegin Mayra zur „Happy Hour“ in eine Bar in São Paulo gegangen. Dorthin kamen dann noch Ihre Schwester und Brasilianische Freunde und Freundinnen von ihr. Das war richtig lustig. Irgendwann um 0.00 Uhr war ich dann zu Hause und war dann heute morgen um 5.00 Uhr als ich aufstehen musste echt müde. Aber es hat sich gelohnt.

Sooo, ich meld mich bald wieder, bis dahin viele Küsse aus dem Sonnigen Brasilien, Eure Sophie (EL-FEE)

Montag, 26. März 2007

Búzios – Guarujá

Hallo Ihr Lieben!!!


In den letzten Tagen habe ich ganz schön viel erlebt. Die Tage mit Tine, Sandra und Faisca in Búzios sind total verflogen, aber es war super schön. Am Tag, an dem ich angekommen bin, haben wir Faisca vom Busbahnhof in Rio de Janeiro abgeholt und sind dann anschließend mit dem Bus nach Búzios gefahren. Während der Fahrt habe ich die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut und die Landschaft betrachtet. Als wir angekommen sind war es schon dunkel. Wir haben an einer Tankstelle gewartet und wurden dann von Hans, dem deutschen Besitzer der Pousada abgeholt und in die Pousada gebracht.


Abends sind wir dann mit einem Van ins Zentrum gefahren, um was zu essen. Búzios ist relativ touristisch und daher auch im Vergleich zu anderen Städten relativ teuer, aber total schön. Am nächsten morgen gab es dann Frühstück und anschließend ging es dann zum Strand, der übrigens genau vor unserer Nase war ;)

Dort haben wir dann den ganzen Tag faul in der Sonne rumgelegen, gelesen, Musik gehört und Faisca und Tine haben eine Capoeira Show vorgeführt ;)
Am nächsten Tag sind wir zu einem anderen Strand gefahren, der auch super schön war. Wir lagen wieder den ganzen Tag in der Sonne, haben Cocosnussmilch getrunken und gefaulenzt.


Ja und dann war unsere gemeinsame Zeit schon fast rum. Am nächsten morgen gings zuerst zurück nach Rio, von wo aus Faisca dann weiter nach São Paulo gefahren ist.
Den Rest des Tages haben wir mit Wäsche waschen verbracht und sind dann am Abend noch nach Rio rein gefahren. Wir sind noch kurz an der Copacabana entlang gelaufen und anschließend in ein Kilo Restaurant zum Abendessen gegangen. Solche Massen an Essen habe ich vorher noch nicht gesehen. Das Essen in Brasilien ist echt total lecker und ich werde sicherlich im Oktober nach Deutschland zurückrollen;)
Das war dann also unser letzter Abend ;( Am nächsten Morgen sind wir dann noch kurz auf den Markt gegangen und so was habe ich vorher auch noch NIE gesehen. Früchte in allen Farben und Formen, einfach unglaublich.
Dann kam der Zeitpunkt des Abschieds. Um 13.25 ging mein Flug nach São Paulo und ich musste mich verabschieden, was mir absolut nicht leicht gefallen ist. Im Flugzeug habe ich dann erst realisiert, dass ich wirklich 6 Monate nicht wieder nach Hause komme.
Am Flughafen wurde ich dann von einem Fahrer der Firma abgeholt und in mein Appartement gebracht. Wir sind quer durch São Paulo gefahren und diese Stadt ist irgendwie relativ hässlich ;)
Dort wurde ich dann von meiner Mitbewohnerin in Empfang genommen und sind dann 20 Minuten später gleich zu einem Strand gefahren.

Dort haben wir dann meine anderen Mitbewohner getroffen. Wir haben in dem Ferienhaus von einem Brasilianischen Arbeitskollegen von Tanja (meine Mitbewohnerin) gewohnt.
Es ist wirklich unglaublich, wie herzlich die Brasilianer sind. Sie kannten mich überhaupt nicht und ich wurde sofort eingeladen, bei Ihnen im Ferienhaus das Wochenende zu verbringen.
Heute waren wir den halben Tag am Strand und haben danach in dem Ferienhaus eine Churrasco Party gefeiert und sind anschließend noch in den Pool gesprungen.


Jetzt sind wir vor einer Stunde etwa zurück in die Wohnung gekommen und ich bin einfach nur platt.
Heute ist also meine erste Nacht in meinem neuen zu Hause. Ich bin mal gespannt, wie das so wird. Ich werde in den nächsten Tagen auf jeden Fall mal ein paar Fotos von der Wohnung machen und über die Wohnsituation berichten. Aber jetzt bin ich müde und gehe erstmal schlafen, weil ja morgen mein erster Arbeitstag ist und ich um 5.30 Uhr aufstehen muss;)

Also bis bald, ich denk an euch und vermiss euch!!!


Eure Sophie



Dienstag, 20. März 2007

Endlich angekommen!!!!

Hallo Ihr!
Nach ungefähr 48h bin ich jetzt endlich in Rio de Janeiro angekommen. Mein Flugzeug in Frankfurt ist zu spät abgeflogen, so dass ich dann meinen Anschlussflug in Paris nicht bekommen konnte. Das war echt schrecklich, denn ich musste dann 24h in Paris in einem Hotel warten, dass ich am nächsten Abend nach Brasilien fliegen konnte. Man oh man, das war kein schönes Erlebnis.
Umso schöner war es dann heute morgen Tine und Sandra am Flughafen in die Arme zu schließen. Wir sind dann mit dem Taxi zu dem Arbeitskollegen von Tines Vater gefahren. DIe ganze Fahrt habe ich aus dem Fenster geschaut und war wirklich fassungslos. Alles was ich nur von Bildern kannte habe ich jetzt live gesehen. Einfach uuuuunglaublich!!!!
Jetzt bin ich hier und es ist einfach toll. Die Menschen hier sind so herzlich und gastfreundlich.
Im Moment fühle ich mich noch etwas seltsam, weil ich noch gar nicht glauben kann, dass ich jetzt für 6 Monate in Brasilien bleiben werde.
Nachher fahren wir für drei Tage an den Strand und ich freue mich schon riesig. Da werde ich endlich etwas braun, denn gegen Sandra und Tine bin ich einfach nur weiß.
Am Freitag kommen wir dann nach Rio zurück und genießen noch den letzten gemeinsamen Tag, denn am Samstag mittag fliege ich dann nach Sao Paulo.
Dort werde ich vom Flughafen abgeholt und in meine Wohnung gebracht. Da bleibe ich aber dann nicht so lange, weil ich dann gleich übers Wochenende mit meinen Mitbewohnern an den Strand fahre....
Ja, das ist ein vollesProgramm, aber ich freue mich total.
Ich melde mich bald wieder.
Ich denk an Euch,
Eure Sophie (EL-FEE)